Archiv für den Monat: Mai 2014

Rallytag 10 – Staub und Spass von Tokat nach Ordu




nächster Tag

Der Tag beginnt mitten in Tokat – morgens weit vor 5:00. Die Ohrstöpsel haben den Muezzin nicht aussperren können, sein Ruf vertreibt den Schlaf im Nu. Eigentlich haben wir uns inzwischen schon dran gewöhnt, aber zu den frühen Stunden ist es dennoch ungewohnt. Der Himmel zeigt ein freundliches Blau, welches Vorfreude auf den bevorstehenden Sommertag mit neuen Herausforderungen weckt.
Route Tag 10
Nach und nach tröpfelt das ein oder andere Teammitglied herbei – wir bauen mitten im Fahrerlager unsere Frühstückskulisse auf, brauen Kaffee, eseen etwas verschlafen unser Frühstück. Die Stadt ist noch ruhig, die Geschäfte scheinen nicht besonders früh zu öffnen.

Am Vorabend haben wir versucht herauszubekommen, wie es heute weitergeht. Der Informationsfluss ist meist schwierig. Was im Roadbook steht kann, muss aber nicht stimmen. Im Fahrerlager gibt es zumeist mehrere Versionen der Wahrheit. Irgendwie kristallisiert sich heraus, dasss etwa 1 km entfernt auf einem Parkplatz eine neue Startrampe stehen soll, über die ab 9:30 gestartet wird.

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Rallyetag 9 – Corum – Tokat




nächster Tag

Nach dem volksfestartigen Darbietungen im Amphitheater und den ersten Offroadetappen sind wir gestern vollkommen fertig in unseren Autos verschwunden. Mehr oder weniger ausgeschlafen krabbeln wir am morgen wieder heraus.

Route Tag 9Das Schlafen in den Autos ist eigentlich das kleinste Problem. Fast alle finden ausreichend Platz, die angeschafften Matrazen bieten ausreichend Liegekomfort. Aber – man klettert im Fahrerlager morgens und abends vor den Augen aller aus und in die Autos. Intimsphähre ist Mangelware. Toiletten auch. Und wenn welche vorhanden sind, sieht man sich evtl. mit der asiatischen Stehtoilette konfrontiert. Prima, die einfachen Dinge des Lebens werden hier schonmal schwierig.

Torz allem – der Tag beginnt mit Sonnenschein. Endlich hat es mal über 20 Grad. Unser Tagesprogramm fängt erst Mittags an, wir können noch ein bischen ausruhen, etwas einkaufen.

Unsere Nachbarn im Fahrerlager müssen Reparaturen vornehmen, wir nicht. Gehen wir ordentlich mit unserem Material um, oder haben wir einfach nur Glück ? Wir werden sehen.
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Rallyetag 8 – Offroad von Ankara nach Corum




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Ankara am Samstag morgen – nach den Fahrerlebnissen von gestern abend vollkommen #locker . Nach einer dreiviertel Stunde, nur einem U-Turn und nur wenigen Flüchen befanden wir uns bereits gegen 9:00 auf der D200 Richtung Osten. Wieder mal mit Spannung im Bauch . Heute ist der erste Offroad Tag. In der Region rund um Corum wird es erste Etappen abseits des Asphalts geben. Quasi als Test, ob unsere Autos für höhere Aufgaben geeignet sind.

Route Tag 10Auf dem Weg verändert sich die Landschaft schlagartig. Wir haben nun wirklich das Gefühl, irgendwo weit weg von zu Hause zu sein. Die Vegetation ist fast weg, das Land hügelt sich vor dem Auge entlang und die sichtbare Erde hat ungewohnte Farben – mehr rot und blau als das von zu Hause bekannte satte Grün.

Auf der nahezu leeren D200, die übrigens fast wie eine deutsche Autobahn ausgebaut ist, fahren wir immer weiter. Die Fotoapparate im Anschlag wird ein Bild nach dem anderen gemacht. Zwischendurch passieren immer mal wieder Begegnungen mit Einheimischen, die uns ansprechen und nach dem Grund für die bunten Autos fragen. Auf der D200 zum Beispiel eine Familie, die nach 40 Jahren im Raum Neuss bei Düsseldorf  in die Türkei zurückgegangen ist, um dort zu arbeiten.
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Rallyetag 7 – Wo geht’s hier nach Berlin-Neukölln ?




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Heute geht es vom Rallyepark nach Ankara. So richtig gemütlich war es dort oben auf dem Hügel nicht. Der Abend und die Nacht waren windig und kalt. Nach Frühstück im Regen ist uns so gar nicht. Die Frühaufsteher setzen zumindest Kaffeewasser auf. Aber nach dem ersten Kaffee machen wir uns ganz schnell auf in Richtung Ankara. Das Frühstück nehmen wir dann lieber später ein – Mc Donalds ist unsere Rettung: Frühstück, Wifi, Warm, Trocken ! So denken außer uns noch einige andere Teams, wir sind nicht allein dort.

Route Tag 7Aber auch dort hält uns nichts für lange. Weiter geht es auf der sehr gut ausgebauten Landstraße nach Ankara. Das Wetter bleibt trüb und regnerisch. Die Sicht auf den Bosporus und das Marmara-Meer bleibt uns daher verwährt. Die Kilometer spulen sich nur so ab.
Wir erreichen schnell das anatolische Hochland. Mit jedem Höhenmeter wird das Wetter besser. Die Sonne kommt heraus und wir können uns über die prächtige Aussicht freuen. Mit immer neuen Ahs und Ohs quittieren wir die wechselnden Landschaften. Erst erscheint es uns, daß wir durch den Schwarzwald fahren, dann wird die Umgebung karger. Unsere Autos lassen wir auf 700 Höhenmeter heraufklettern auf der sich die anantolische Hochebene im Durschnitt bewegt. Es gibt natürlich einige Pässe zu überwinden. Wir fahren auf und ab auf breiten Straßen in einem hervorragenden Zustand. Vorallem die Abfahrten nach den Pässen veranlassen uns immer wieder zu erstaunten Ausrufen über das Funkgerät. Das Wetter und die breiten zweispurigen Straßen motivieren uns zu den ersten Fotosessions mit Überholen, Hinterherfahren. Die langgezogenen Kurven bringen schöne Ansichten von zumindest zwei von drei Autos.
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Rallyetag 6 – Istanbul – Santepe-Pasaköy




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Route Tag 6
Als erstes erwartete uns heute der Guinessbuch-Rekordversuch. Alle Teams mußten eines ihrer Ersatzräder in einem Massenstart rund um den Platz vor der Blauen Moschee herumrollen. Wir alle gaben unser Bestes. Eddie ist nach seinem Teilstück fast zusammengebrochen, Andreas nutzte die Zeit vor der Staffel/Reifenübergabe noch zur Kontaktaufnahme zu anderen Teams, Ivonne hatte Glück, daß Dirk schon viel weiter vorne den Reifen übergeben haben wollte und gab dann alles. Er holte noch erhebliche Plätze auf und zog sich ein paar Blessuren zu. Die letzte Reifenübergabe und Peter, der auch gestartet war, rollte das Rad souverän durch den Zielbogen. Geschafft – denn außer Dirk sind wir alle ja nix mehr gewöhnt ! Dabei sein ist alles !

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Rallyetag 5 – Sightseeing Istanbul




nächster Tag

Endlıch eınmal ausschlafen. Von 04.00 bıs 05.00 Uhr dann ruft der Muezzın uns zum ersten Mal. Gehoert hat das von uns nıemand, wır waren todmuede und/oder hatten Ohrenstoepsel ın den Ohren. Hımmlısch !
Beım Augenaufschlagen fuehlen wır uns wıe ım Zoo. Obwohl wır uns ın eıner Wagenburg zusammengestellt hatten, stehen Tourısten und Istanbuler mıtten unter uns und schauen uns beım Schlafen, Kaffee kochen und fruehstuecken zu. Dıe ersten flıegenden Haendler sınd auch schon da. Anfangs versuchen wır noch hoeflıch zu sagen, dass wır keıne Reısefuehrer brauchen, da wır bereıts ausgestattet sınd. Irgendwann schlaegt unsere Taktık um: es tut uns leıd, der Kollege hat mır gerade eın Exemplar verkauft – zu spaet.
Nachdem wır gefruehstueckt haben, faellt uns das Zootıer seın leıchter. Und wır erzaehlen von unserem Vorhaben, dıe Reıse, dıe Rallye und wo wır herkommen. Dıe Leute sınd alle begeıstert von dem, was sıe hoeren. Und wır sınd begeıstert vom Interesse, den netten Gespraechen und den guten Wuenschen fuer unseren weıteren Weg. Weiterlesen

Unser Mann in Istanbul

Seit Jahren planen wir endlich einmal unseren Freund Mehmet aus Studien- und Seglertagen in Aachen in seiner geliebten Heimatstadt Istanbul zu besuchen. Ein paar Tage mit ihm durch seine Stadt bummeln, Dinge sehen und erleben, die ein normaler Tourist vielleicht nicht so sehen wird. Das hatte bisher nicht geklappt, wir haben uns zum Segeln in unserem Heimatrevier getroffen, aber nicht in der Türkei, nicht in Istanbul.

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Rallyetag 4 – endlich Istanbul !




nächster Tag

Unsere Nacht war bestimmt von erschöpftem Tiefschlaf und unruhiger Traumphasen, ob der schlechten Gedanken, was der Schwarze Tee morgen so machen würde. Unser Frühstück war wieder gastfreundlich reichhaltig – das besondere hier: hausgemachter Käse. So richtig geniessen konnte das Frühstück allerdings niemand.

Route Tag 4Eigentlich waren alle mit ihren Gedanken beim Schwarzen Tee. Kaum war der größte Hunger gestillt, wurden Messer und Gabel gegen Schraubenschlüssel und Ratsche getauscht. Den über Nacht auf der Heizung getrockneten Luftfilter wieder rein, Zündkerzen nochmal raus, mit dem Anlasser noch einmal das letzte Wasser aus dem Kolben gedrückt, Zündkerzen wieder reingeschraubt. Der erste Startversuch, der Anlasser bleibt hängen: /:/: /:OH NEIN, Kerzen wieder raus, das war wohl noch nicht das letzte bißchen Wasser.Der Anlasser drückt einen großen Schwall braunen Wassers direkt über Edwins frisches T-Shirt raus. Zündkerzen rein, Startversuch :\ :\ :\ Wo um alles in der Welt kommt das ganze Wasser aus dem Motor noch her ?

Übrigens, das T-Shirt von Edwin war nur beim ersten Drehen des Anlassers zum Wasser rauspumpen frisch und danach hat er auch immer einen Schritt nach hinten getan. Als der Motor dann doch endlich trocken war, haben wir ein bißchen HSS2000 von Würth als Startbeschleuniger in die Kolben gesprüht. Das Zeug zündet besser als der Sprit – ein Wundermittel ! Das blau-rote von der Konkurrenz haben wir auch gar nicht dabei ;-). Ach übrigens, das Wichtigste war wohl, daß der Schwarze Tee anfing zu wiehern und sich aufzubäumen und losgaloppieren wollte
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Blogschreiben im Rallyeauto

Internet im Rallyeauto = eine der groesseren Herausforderungen dieser Rallye ! Wir dachten eigentlich, dass wir gut vorbereitet seienn. Wir haben in jedem Auto viele 12V Steckdosen installiert, fuer alle mobilen Geraete entsprechende Ladegeraete mitgenommen. Die Mobilfunkvertraege sind aufgeruestet, damit wir auch im Ausland surfen duerfen. Jeder hat alle Accounts und koennte schreiben. Und dennoch sind die Herausforderungen gross. Die Smartphone Tastatur reicht nur fuer Facebook, die Bandbreite der Internetverbindung langt nur fuer Text und nicht fuer Bilder. Das Smartphone geht nicht mehr, weil es sich bei den Updates verheddert hat und das Notebook braucht mehr Strom als der Zigarettenanzuender hergeben mag. Der Tracker geht nicht, weil der zustaendige Server staendig ueberlastet ist. Und nebenbei ist auch noch eine Rallze zu fahren !
Damit alles ein bischen einfacher wird, haben wir seid Istanbul eine Tuerkcell Datenkarte = allein der Kauf der Karte ist eine eigene Geschichte und wird in einem Blogbeitrag erzaehlt.
Wir versuchen in den kommenden Tagen noch ein paar Bilder zu den Beitraegen hochzuladen und natuerlich auch die neuen Tage zu berichten. Dafuer werden wir aber mal ein Hotelzimmer buchen muessen, damit genug Strom da ist.
So = lange Rede, kurzer Sinn … wir schreiben so oft wir koennen und freuen uns ueber euer Feedback !!