Als erstes erwartete uns heute der Guinessbuch-Rekordversuch. Alle Teams mußten eines ihrer Ersatzräder in einem Massenstart rund um den Platz vor der Blauen Moschee herumrollen. Wir alle gaben unser Bestes. Eddie ist nach seinem Teilstück fast zusammengebrochen, Andreas nutzte die Zeit vor der Staffel/Reifenübergabe noch zur Kontaktaufnahme zu anderen Teams, Ivonne hatte Glück, daß Dirk schon viel weiter vorne den Reifen übergeben haben wollte und gab dann alles. Er holte noch erhebliche Plätze auf und zog sich ein paar Blessuren zu. Die letzte Reifenübergabe und Peter, der auch gestartet war, rollte das Rad souverän durch den Zielbogen. Geschafft – denn außer Dirk sind wir alle ja nix mehr gewöhnt ! Dabei sein ist alles !

Unsere nächste Aufgabe: im LeMans-Start so schnell wie möglich zur Bosporus-Fähre zu gelangen. Die Zeit auf dem Fährticket ist der Zeitstempel für die Wertung. Da wir für den Start eine ausgesprochen schlechte Startposition haben, hatten wir am gestrigen Ab end mit Mehmet die Relax-Taktik ausgearbeitet: wir setzen uns entspannt auf ein leckeres Mittagessen in den Optimisten, die Bar hatte  sich in den letzten Tagen als Basislager des südlichen Teils des Fahrerlagers etabliert  (Toiletten, W-Lan, leckeres Essen, gut gekühltes Efes und andere Getränke). Andreas hatte den Parkplatzwächter bequatscht, daß er uns den Poller für die hintere Durchfahrt aufmacht, wenn wir dann losfahren wollten und dann wollten wir das Feld ohne lange Schlange, Verkehrschaos und Autorempler von hinten aufrollen. Wir mußten bei der Fahrt auf den Fährzubringer so herum nur noch rechts abbiegen. Die anderen Teams mußten uns noch ein ganzes Stück entgegenkommen und erst noch einen U-Turn machen … Es geht doch nix über einen guten Insider-Tipp !

Die Taktik ist ganz gut aufgegangen. Der Döner Kebap hat hervorragend geschmeckt, wir sind im großen Pulk mit auf die Fähre gefahren und vom Losfahren bis zur Fähre hat es 8 Minuten gedauert – mitten im Istanbuler Stadtverkehr. Die Startzeit war zwar schon eine Stunde vorher, aber wir waren sicher nicht letzter.

Die Fährüberfahrt war schön, wir konnten nochmal den Blick schweifen lassen über Istanbul 360 Grad bevor wir auch schon in Asien mit unseren Rallye-Bolliden ankamen.

Von der Fähre runter und los ging es in Richtung Santepe. Unterwegs haben wir noch das Team 21 ins Schlepptau und auf unseren Kanal 25 genommen und so ging es wiedereinmal souverän geleitet durch den asiatischen Teil von Istanbul. Ab Santepe wurden wir dann von der Polizei zum Allgäu-Orient-Rallypark geleitet. Da konnten wir uns nicht mehr verfahren.

Im Rallyepark angekommen, wurden wir freundlich von den Einwohnern des Dorfes Pasaköy begrüßt. Wir waren da wohl die jährliche Attraktion für das gesamte Dorf. Die Schulkinder bekamen Präsente und freuten sich über jedes neu ankommende Team.

Der Rallye-Park liegt oben auf einem Berg. Die Aussicht bietet in jede Richtung unterschiedliche Ausblicke. Ins Hinterland auf einen riesigen Stausee, in Richtung Istanbul auf hügelige Stadteile/Vororte und bei guter Sicht eventuell auch bis zum eurpäischen Teil.

Start: Istanbul
Ziel: Santepe-Pasaköy

km-Anfang: 254158
km-Ende: 254200
gefahrene km: 42