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Heute wollen wir die Autos auf die Fähre bringen, damit diese nach Israel transportiert werden können. Der Weg durch Syrien ist wegen der politischen Situation nicht befahrbar, so dass dieser Weg gewählt werden muss. Die Fahrer werden mit dem Flieger hinterher fliegen.
Aus den Berichten der Vorjahresrallyes haben wir schon eine Ahnung, dass das eine größere Aktion wird. Das OK hat uns heute für 11:30 in den Hafen von Iskenderun eingeladen, es soll alles glatt laufen. Da wir pünktlich sein wollen, fahren wir um 10:00 im Hotel los, tanken noch ein bischen ( auch wenn das hier teurer ist als in Israel ) und fahren dann freundlich hupend zum Terminal B des Hafens.
Wir bedeutet ausnahmsweise mal nicht das ganze Team, sondern zunächst eine Auswahl von 4 aus 6. Zum Verschiffen brauchen wir eigentlich nur die Fahrzeughalter, Andreas möchte aber gerne teilnehmen, da die Verschiffung spannender erscheint, als die Bearbeitung des Roadbooks. Eine Aufgabe, die das Backoffice im Hotel gerade übernimmt. Später stellt sich dann leider heraus, dass nur die Halter im Hafengelände erwünscht sind, so dass Andreas wieder gen Hotel marschiert. Ein Glücklicher …
Wir beginnen die Aktion mit kunterbuntem, unsortiertem Parken vor dem Hafengelände. Es werden Din A4 Schilder für die Fahrzeuge ausgegeben, die in die Windschutzscheibe geklebt werden. Am Fahrzeug des Organisationskomitees gibt es Anleitungen, wie alles ablaufen soll – die Anleitungen ändern sich lustigerweise stündlich.
Da wir aber den „Oriental Mode“ eingeschaltet haben, ist das alles nicht schlimm. Wir nehmen die immer früher werdenden Abflugtermine für den Foilgetag genauso gelassen hin, wie die ständige Änderung der abzugebenden Dokumente. Es ist ja noch früh und die Sonne scheint !
Gegen 12:00 geben wir Reisepässe , Versicherungskarten und Fahrzeugscheine ab, damit diese zum Zoll gehen können. Kurze Zeit später dürfen wir auch schon in das Hafengelände einfahren und positionieren uns in der Einfahrschlange. Die letzte Bewegung für lange Zeit …
Den Nachmittag verbringen wir mit Benzingequatsche mit anderen Teams, dem Beobachten des bunten Treibens im Hafengelände. Irgendwann beginnt ein Team mit dem Aufbau eines Beamers, damit am Abend Fußball geschaut werden kann. Wir werden nachdenklich und hungrig und müde.
Gegen 16:00 beginnt Peter mit einer Edding-Strichliste am Auto, die die gewarteten Stunden beinhaltet. Sie wird im Laufe der Zeit auf 14 wachsen !
Warum dauert das wohl so lange ? Gerüchte machen die Runde : verschiedene Teams haben noch Geschwindigkeitsknöllchen offen, die noch bezahlt werden wollen, die Eintragungen der Fahrzeuge in die Reisepässe waren nicht korrekt. In der Türkei werden die Autos bei der Einreise in die Pässe eingetragen und bei der Ausreise wieder gelöscht – wenn dabei etwas schiefgeht, muss das Fahrzeug verzollt werden. Das will natürlich keiner …
Dirk wird es langweilig. Schnell ist ein Lichtturm erklommen und tolle Bilder von dem Rallyeparkplatz werden geknipst und umgehend bei Facebook geposted. Das können auch nicht Facebook Benutzer HIER sehen.
Es dauert und dauert … gegen 22:30 macht sich Nadir, der türkische Organisator des OK eine Zigarre an und erklärt, dass nun alles ok sei, und es gleich mit der Verladung losgeht. Da kommt ihm aber noch der Reeder dazwischen. Dieser will nochmal alle Dokumente aller Fahrzeuge kopieren.
Das dauert dann bis morgens um 1:30. Kein Problem – um 2:30 haben wir unsere Autos nach rund 14 Stunden Wartezeit endlich verladen, nicht ohne weitere Listen auszufüllen. Gleich geht’s weiter, um 9:30 müssen wir am Bus stehen, damit wir zum Flughafen nach Adana gefahren werden.
Wir freuen uns auf die nächste Etappe, auf nach Israel.
Gefahrene km : 5
Pannen: keine