Ivonne

IvonneIvonne

das bin ich. Ich wollte als Kapitänsfrau eigentlich aus der Ferne, die Reise via Internet und GPS-Sender begleiten. Ich wollte mit den Kindern in Oberstaufen stehen und zum Abschied winken. Dann ein paar Verabredungen treffen und es mir und den Kindern drei Wochen gut gehen lassen. Das war der Plan.
Dann habe ich die Rallye 2013 in so manchem Blog verfolgt, von den interessanten Begegnungen gelesen und tolle Bilder von Ecken unserer Welt gesehen, die ich nicht erleben würde, wenn … ja, wenn ich nicht mitfahren würde! Und seitdem wollte die Abenteuerlustige in mir mitfahren und die Vernünftige suchte nach Gründen, verzichten zu müssen.

Tja, ich bin dabei – welcher Teil von mir hat also gewonnen ?

Und jetzt freue ich mich auf gute alte Straßenkarten, den staubigen Weg mit alten Karren über Landstraßen und Pisten, überraschende Fotomotive, die Begegnung mit Menschen, die ich sonst nie kennengelernt hätte, die Vorbereitungen mit den anderen wüsten Wahnsinnigen, darauf mit unseren Mittel irgendwo zu helfen.

Einfach etwas Machen und Tun, damit ‚was geht !

Die Wüste macht mich noch ein bisschen nervös. Derzeit machen mich Israel und Jordanien auch nicht so an, wobei die vielen alten Steine dort voll auf meiner Wellenlänge liegen. Auch ist mein Minimumanspruch an die Ausstattung einer Campingunterkunft nicht wirklich erfüllt. Da es jedoch nicht in die Autos reinregnen wird, bleibt zumindest das Bett trocken und die gute Laune an Bord. Über das weitere Minimum werde ich jetzt grosszügig hinwegsehen.

Schrauben, kann ich eher nicht. Lego bau‘ ich ja auch nicht ohne Anleitung. „Wie helfe ich mir selbst“ muss schliesslich jemand mit sauberen Händen vorlesen, wenn die Retter der Welt ölverschmiert unter dem Auto liegen und vergessen haben, wie weitergeschraubt werden soll.
Organisieren und improvisieren kann ich gut.
Navigieren liebe ich. Ob es eine See-, Strassen- oder Zeichenkarte einer Chinesenrallye ist, das ist mir egal. Ob das Navigieren in unseren Wüstenschiffen auch seekrank macht, das wird sich herausstellen. Ob wir vor dem großen Strom ankommen, das werden wir sehen…
Ich quatsche dann noch in jeder Sprache mit Händen und Füßen und allen Worten, die ich aufgeschnappt habe ohne Rücksicht auf eine geschliffene Grammatik. Das mit den arabischen und hebräischen Schriftzeichen ist noch extrem spannend.
Ich liebe es, wenn viele Leute um unseren Küchentisch sitzen und das wird in den nächsten Monaten sicher öfter sein: planend, diskutierend, nach der notwendigen Schrauberei hungrig und durstig. Und gerade wegen all dem ergänze ich das Team ganz einfach auf meine Art.

Aber warum ich eigentlich dabei sein muss: ein Kamel habe ich noch nie gewonnen ! ;-))