Heute muss alles zügig gehen – wir haben eine lange Etappe vor uns. Früh sind wir im Hotel schon auf den Beinen und frühstücken noch mit den Kollegen von FuntasticSix ein typisches Frühstück mit Gurke, Tomate, Weissbrot und Käse.
Unsere Rallyeboliden sind über Nacht gut aufbewahrt gewesen – mit Videoüberwachung und Wachmann. Dennoch sind wir immer ein bischen unruhig, wenn wir die Autos alleine lassen. Vollkommen unbegründet, wie wir beruhigt feststellen.
Etwas verschlafen machen wir uns auf die Reise gen Osten. Heute soll es bis nach Van gehen, das ist kurz vor der Grenze zum Iran. Allein der Gedanke ist schon etwas seltsam, wenn man auf die Karte schaut wird es noch unglaublicher. Die Strassen sind erstaunlich gut ausgebaut und wir kommen wirklich gut voran, auch wenn wir beachtliche Höhenunterschiede überwinden müssen.
Dann möchte der rote Tee auf sich aufmerksam machen – vielleicht haben wir ihn in den letzten Tagen zu wenig beachtet und uns zu viel um die Landschaft drumherum gekümmert. Aus der Motorhaube quillt eine Rauchwolke, die Kontrolllampe fürs Kühlwasser geht an und die Temperatur schiesst in die Höhe. Ein erster Check ergibt, dass der Deckel des Kühlwasserausgleichsbehälters nur noch auf dem Behälter liegt und nicht mehr festgeschraubt ist. Losgerappelt ? Beim letzten Check nicht richtig festgeschraubt ?? Egal – schnell Wasser nachgefüllt und es geht weiter durch grandiose, immer wieder abwechslungsreiche Landschaft.
Karstig, ohne Vegation, üppig bewachsen – abhängig von der Höhe, in der wir uns gerade befinden. Sieht es immer wieder anders aus.
Die Fahrzeit gestaltet sich entsprechend kurzweilig und so sind wir wesentlich schneller am Van See als gedacht. Inzwischen haben wir uns auch daran gewöhnt, dass Tankpausen ein bischen länger dauern können, da der Betreiber auch schon mal zum Tee einlädt. Wir geniessen diese Stops, zuhause werden wir das so nicht mehr erleben.
Am Van See erfüllen wir schnell noch eine Rallyeaufgabe und waschen unsere Wäsche im See. Tatsächlich hat das Wasser wegen des Solegehalts eine ordentliche Waschwirkung und fühlt sich an, als ob man in erst in Waschmittel und dann ins Wasser gegriffen hätte.
In Van suchen wir die Kale – also die Burg, dort ist Fahrerlager angesagt. Die Burg ist eine Riesenanlage mit Grundlagen aus dem 7.Jh BC … das ist richtig alt. Dirk und Peter krabbeln den Berg hoch, um die Anlage zu inspizieren und werden genau wie die im Lager zurückgebliebenen Teamkollegen vom Gewitter überrascht.
Glücklicherweise haben wir zwischen unseren Autos wieder ein Planenzelt gespannt, so dass wir noch eine geschützte Ecke haben, unter der wir Tisch und Stühle aufstellen können. Doch zum Draussensitzen ist es abends doch zu kalt, so dass wir uns in das Restaurant der Burganlage verholen.
Der Tag endet mit einer Gedenkminute für die bei dem heute in der Westtürkei passierten Minenunglück betroffenen Arbeiter und ihren Angehörigen. Am Nachmittag konnten wir bereits beobachten, dass die Flaggen auf Halbmast gesetzt wurden – das Land und wir sind betroffen von dem Unglück.
gefahrene Kilometer : 490
Pannen : Kühlwasserverlust beim roten Tee
Wetter : alles von 4C bis 22C, Sonne und Regen