Rallyetag 1 – Brotzeit




nächster Tag

Starttag. Mit viel Adrenalin wenig geschlafen. Wecker auf 5:00 gestellt. Und jetzt das : kalte Füsse, warten, warten. Das hatte sich der ein oder andere etwas anders vorgestellt.

Gegen 6:30 sind wir mit unseren Autos zur Argenstrasse in Oberstaufen zur Startaufstellung gefahren. Wie am Vorabend bereits befürchtet, war das mit der sortierten Startaufstellung nichts – alle Teams parkten, wo eben halt Platz war. Macht nichts, wir halt auch, und ob wir an 52ter oder 15 Position starten ist ja nun auch egal. Dachten wir. Dass wir dann aber erst um 12:10 über die Startrampe gefahren sind, hat unsere Geduld schon mal trainiert. Zumal die Witterung für wirklich kalte Füße sorgte.

Auf der Startrampe haben wir dann zwar das erste Tagesroadbook mit den Hinweisen für die erste Sonderprüfung erhalten, aber die Aufkleber der Schatzi Bar fehlen noch. Und damit ist eine andere Sonderprüfung verbunden. Wie man so hört – bei der Rallye Allgäu-Orient muss man sich nämlich ganz schön an den Flurfunk hängen, um mitzuschneiden, was so abläuft, geht es anderen Teams auch so.

Route Tag 1

Die erste Aufgabe der Rallye ist eine Chinesenrallye. Dabei stehen im Roadbook nur Landmarken in Form von Bildern oder Orts- und Handlungsbeschreibungen, wie z.B. „fahre am Kreisverkehr an der 27ten Ausfahrt raus“, an denen man sich bis zum Ziel entlanghangeln muss. Dank Ivonnes gutem Blick war das aber in übersichtlicher Zeit geregelt. Auch wenn wir an einer Stelle auf die Hilfe der „Frau Bürgermeister“ zurückgreifen mussten, die dann doch nicht wußte wo’s denn steht. Aber schnell nochmal den Berg rauf gefahren und dann hatten wir den Hinweis der Rallye-Leitung doch noch entdeckt.

Die Chinesenrallye führte uns letztendlich auf das Betriebsgelände der MAHA in Haldenwang, eines Sponsoers der Rallye. Dort  gab es neben dem Roadbook noch eine Aufgabe. RÄDER WECHSELN. Und das haben wir zu Hause bis zum Excess geübt, sogar in der verschärften Form mit abgerissenen Radbolzen.

Das war hier nicht notwendig. Zwei Fahrzeuge standen aufgebockt auf Hebebühnen und 2 Teams sollten gegeneinander arbeiten. Räder an einem Auto ab, einmal um den Parkplatz rollen und am anderen Auto wieder festschrauben. Und das ganze natürlich auf Zeit. Wir haben uns wacker geschlagen … 3:25 hat die Aktion gedauert. Jetzt sind wir zuversichtlich, daß ein Radwechsel uns nicht aus dem Rennen schmeißt.

Und dann haben wir uns mit „wir sehen uns in Istanbul“ verabschiedet. Gegen 15:00 hat Dirk das vorbereitete Team-52-Roadbook ausgepackt und uns sicher in Richtugn St. Pölten geleitet. Und das lief so gut, dass wir unterwegs deutlich früher gestartete Teams einholen konnten :-))

Freunde haben uns unsere Groupies bereitet, die südlich von Freising auf einem Parkplatz mit Kaffee,Butterlaugenstangen und hervorragenden Muffins versorgten und damit die Blutzuckerspiegel des Teams genau zum richtigen Zeitpunkt wieder auffüllten. DANKE !!n

Schnell noch 1 kg Reis getauscht und weiter ging es – bis zum nächsten Halt: Dirk murmelte über Funk, daß wir nochmal halten müssten, er hätt‘ da was am Schuh, was er nicht gut riechen konnte. In H…sse getreten …, aber das bringt ja Glück !

Weiter ging es auf ausgebauten, leeren und geraden Bundesstraßen bis nach Passau. Der Grenzübertritt in Schärding wurde dokumentiert. Massengrenzübertritt auf der Brücke und Stau durch fotografierenden Rallye-Teilnehmer. Wir trafen unsere „Stern der Hoffnung“- Freunde vom Team 19 (ja, wart ihr denn nicht deutlich früher als wir gestartet ?) und das Team 76.

Durch Österreich lief es genauso super weiter. Kurz vor Wels haben wir dann noch einen kurzen Stopp im Rasthaus eingelegt. Monsterschnitzel und Cordonbleu sowie eine Spitzen-Pizza gibt es dort.

Im Dunklen sind wir dann weiter durch Linz, wo uns das Team 97 aus München laut hupend begrüßte. Einige Kilometer fuhren wir mit ihnen in Kolonne, aber dann sind sie in Richtung Enns abgebogen und wir fuhren unserer Wege.

Unser Ziel für die Nacht war St. Pölten und Umgebung. Alle waren nach dem langen und aufregendem Tag hundemüde. Es wurde nochmal durchgetauscht, wer denn weiter fährt. Das Road-Book führte uns  ein gutes Stück an der Donau entlang. Wir bemerkten sogar im Dunklen, daß es hier schön ist. Nachdem wir in Klein-Pöchlarn die Donau überquert haben, führt uns der Weg weiter nach Melk. Nicole wollte schon immer wissen, ja wie weit es denn noch sei … und dann fuhren wir um die Kurve und waren überwältigt von dem Anblick des wunderbar beleuchteten Kloster Melk, das plötzlich zwischen den Hügeln auftauchte. Gebremst, und es gab wieder Stau wegen fotografierender Rallye-Teilnehmer !

Nun war es langsam wirklich an der Zeit, daß wir unsere Pension erreichten. Eddie hat einen Kollegen in St. Pölten, der uns eine Übernachtung in der Pension Ziekel in Ober Grafendorf organisiert hatte, die in unser Budget paßt. Um 00.40 h haben wir den Hausherrn herausgeklingelt und uns erwartete noch einmal ein richtiges Bett. Mit dem Entschluß heute mal ein bißchen auszuschlafen und erst um 08.00 Uhr zu frühstücken, tranken wir noch ein Absacker-Bier, aber eigentlich waren wir alle viel zu müde, um das zu geniessen.

Km-Stand Anfang: 251724
km-Stand Ende:

Startort: Oberstaufen
via: Haldenwang, Landsberg am Lech, Garching, Schärding, Wels, Linz, Krems, Melk
Ziel: Ober Grafendorf

Wetter: KALT bei ca. 6-10 Grad, regnerisch, teilweise nebelig
Stimmung: super, mit viel Adrenalin !