Rallyetag 8 – Offroad von Ankara nach Corum




nächster Tag

Ankara am Samstag morgen – nach den Fahrerlebnissen von gestern abend vollkommen #locker . Nach einer dreiviertel Stunde, nur einem U-Turn und nur wenigen Flüchen befanden wir uns bereits gegen 9:00 auf der D200 Richtung Osten. Wieder mal mit Spannung im Bauch . Heute ist der erste Offroad Tag. In der Region rund um Corum wird es erste Etappen abseits des Asphalts geben. Quasi als Test, ob unsere Autos für höhere Aufgaben geeignet sind.

Route Tag 10Auf dem Weg verändert sich die Landschaft schlagartig. Wir haben nun wirklich das Gefühl, irgendwo weit weg von zu Hause zu sein. Die Vegetation ist fast weg, das Land hügelt sich vor dem Auge entlang und die sichtbare Erde hat ungewohnte Farben – mehr rot und blau als das von zu Hause bekannte satte Grün.

Auf der nahezu leeren D200, die übrigens fast wie eine deutsche Autobahn ausgebaut ist, fahren wir immer weiter. Die Fotoapparate im Anschlag wird ein Bild nach dem anderen gemacht. Zwischendurch passieren immer mal wieder Begegnungen mit Einheimischen, die uns ansprechen und nach dem Grund für die bunten Autos fragen. Auf der D200 zum Beispiel eine Familie, die nach 40 Jahren im Raum Neuss bei Düsseldorf  in die Türkei zurückgegangen ist, um dort zu arbeiten.

Nach einer ansonsten unspektakulären Fahrt beginnt unser heutiger Task bei Bogazkale mit einer weiteren Chinesenrallye. Dafür haben wir im Vorfeld wieder einen Hefter mit vielen Bildern und Hinweisen erhalten, an denen wir uns entlanghangeln müssen und an einigen Stationen Bilder zum Beweis, dass man dagewesen ist machen muss.

Im Anschluss an die Chinesenrallye gings dann wirklich erstmalig ins Gelände – die Geländestrecken sind in zwei Stufen eingeteilt, A und B. Die eine für 4×4 Fahrzeuge oder Abenteurer, B für die vorsichtige Fraktion. So richtig konnten wir uns nicht einigen, einen Teil sind wir A und einen anderen Teil B gefahren. Natürlich mit Aufsetztern, Wasserdurchfahrten und ein bischen Geknirsch im Autogebälk. Es tut noch weh den Autos etwas anzutun.

Letztendlich waren wir vorsichtig genug – im anschliessenden Fahrerlager in Corum hatten wir eigentlich nichts zu Schrauben. Anders als die Kollegen, die es offensichtlich darauf angelegt haben und nun mit abgerissenen Auspuffen, fehlenden Stossstanfen, gebrochenen Federbeinen und ähnlichen Dingen zu kämpfen hatten.

Auf dem Weg haben es sich die einheimischen Familien – voran natürlich die kleinen Jungs, gemütlich gemacht. Es wird gewinkt und natürlich immer wieder nach Mitbringseln gefragt.

Aber nicht nur die kleinen Jungs sind angetan, die großen auch. Nahe Hattusa hat ein Polizist Gefallen an uns und unserem Tun. Schnell kommt er zum erzählen, er darf auf der Motorhaube unterschreiben und Facebook Accounts werden ausgetauscht. Erstaunlich. Zum Abschluss kommt ein „Vergesst euren türkischen Polizisten Mustafe Yozgat nicht !“ Die Ralley scheint eine willkommene Abwechslung für alle zu sein.

Das Fahrerlager in Corum gleicht eher einem Volksfest – nicht nur die Dorfjugend ist mit involviert und fährt mit ihren Autos Donuts um uns herum – eine Bühne ist aufgebaut und es gibt ein Abendprogramm. Der Gouverneur der Region ist da, auch der Bürgermeister und der Polzeipräsident. Alle halten eine mehr oder lange Rede, bei der es darum geht, dass die Rallye zum einen der Volkerverständigung als auch der Stadt Corum guttut.

Und tatsächlich ist es so – in dem Amphitheater, indem die Veranstaltung stattfinden, sitzen Einwohner und Rallyeteilnehmer dicht an dicht und feiern den Abend.

Pannen : keine
Kilometer : ?