Rallyetag 17 – Haifa ans Tote Meer




nächster Tag

Morgens soll es früh mit dem Shuttle-Bus zum Hafen gehen – es ist alles etwas unklar, die Informationen sind erst mitten in der Nacht via Facebook gekommen. Die Fähre ist dann aber tatsächlich da. Peter, Eddi und Dirk fahren mit dem Bus runter. Wir anderen könnten ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Aber dann sputen wir uns doch und fahren auch mit dem Shuttle runter. Die Autos kommen unerwartet flott durch den Zoll – unsere Autos.
Route Haifa Während wir uns um 10 Uhr bereits auf den Weg entlang des Roadbook-Israel machen können, warten andere Teams bis mittags, daß sie endlich starten können. Es ist wohl nicht überall so schnell gegangen. Die Drogen- oder Sprengstoffhunde haben das eine oder andere Mal angeschlagen – Fehlalarm, aber dann mußte das komplette Auto ausgeräumt werden und wurde intensiv gefilzt. Und die Frageprozedur war natürlich auch entsprechend – so berichteten andere Teams am Abend entnervt.

Auch wenn wir frühzeitig losfahren konnten, war das Programm in Israel stark gekürzt. Die Fährprozedur dauert einfach sehr, sehr lange. Also mußten wir uns sputen ! Nazareth – haben wir durchfahren, aber nicht gesehen. Mount Tabor – wurden wir ( aus Sicherheitsgründen ) gebeten auszulassen.

Wir passierten in Eile die Grenze zum autonomen Palästinensergebiet und fuhren ins Westjordanland ein. Der nächste feste Punkt mußte bis spätestens 15.30 Uhr passiert werden: ein Militärkontrollpunkt lag vor uns, der den Eintritt zum „Qaser Al-Yahud“ ermöglicht. Das ist die Stelle am Jordan, an dem die Israeliten nach der Flucht aus Ägypten durch den Jordan kamen. Hier soll auch Jesus von Johannes dem Täufer im Jordan getauft worden sein. Eine schöne Stelle am erstaunlich kleinen Fluß Jordan. Malerisch mit Kirchen und Baptisterien umgeben.

Der Fluß ist kühl. Wir haben die Gelegenheit genutzt unsere Füße zu kühlen. Oberhalb des Flußes war eine Andachtshalle, in der eine christliche Pilgergruppe Lieder anstimmten und ein deutscher Pfarrer erläuternde Worte zu diesem Ort seiner Gruppe und auch uns mitteilte. Ein schöner Ort und eine schöne Atmosphäre für jeden, den es berühren mag.

Für uns alle standen Wasser, Datteln und Trauben bereit.  Der Snack wurde von allen Teams begeistert aufgenommen. Wir konnten bemerken, daß wir in der Wüste sind: wir hatten einen Riesendurst. Als Information gab uns der Gouverneur des Distriktes mit auf den Weg, daß 80% der Weltjahresproduktion an Datteln aus dem Jordantal stammt – eine beeindruckende Zahl. Aber die Dattelpalmenfelder am Straßenrand, die wir vorher gesehen hatten waren auch beeindruckend.

Im Anschluß an das israelische Bruhsthaarkraulen der verschiedenen Offiziellen ging es im Konvoi durch Minenfelder. Neben der Straße waren Stacheldrahtzäune mit Minenwarnschildern dran. Die Anlagen der verlassenen Kirchen und Klöster lagen nun hinter dem Zaun – unerreichbar für uns alle. Eine Einmaligkeit, daß wir hier durchfahren durften. Für Peter und mich war das ein sehr zweifelhaftes Vergnügen, auf das wir beide im Nachhinein gerne verzichtet hätten, wenn wir das gewußt hätten. Ziel war die Mündung des Jordans in das Tote Meer. Niemals hätte ich mir diese Fluss so winzig vorgestellt …

An dieser Stelle hatte der ein oder andere den Schreck über die Minenfelder bereits wieder abgestreift. Einige hatten Spaß daran, sich ein erstes Mal off-road in der Wüste zu probieren. Prompt mußten die ersten Fahrzeuge aus dem Sand gezogen werden.

In der Dämmerung erreichen wir den Kibbuz am Toten Meer, in der wir die Nacht verbringen werden. Wir können uns auf einem einfachen Parkplatz ausbreiten, sind aber ein bischen spät um noch attraktive Plätze zu erobern. Es gibt gute sanitäre Anlagen – Duschen, WCs, einfach aber mit westlichem Standard. In dem Restaurant des Kibbuz können wir essen – es ähnelt sehr der Hauptmensa in der Aachener RWTH in den 90ern (zugegeben NACH der Renovierung).  Ein Bad im Toten Meer darf nicht fehlen. Die Junx fühlen sich wie menschliche Styroporklötze im Wasser.

Ich (Ivonne) habe einen Israel-Koller. Ich schlafe in dieser Nacht alleine am Strand – ein besonderes Erlebnis mit einem tollen Sonnenaufgang am nächsten Morgen.